Überspringen zu Hauptinhalt

Spitze sind traditionell Familien- und Hofhunde mit fester Beziehung zu ihrer Familie. Hochgelobt wird ihre Wachsamkeit. Sehr angenehm ist der nur geringe Jagdtrieb. Spitze sind zudem geduldig mit Kindern, hoftreu und eher witterungsunempfindlich. Der Großspitz scheint sich für leichtere Hüte- und Treibarbeiten zu eignen. Wo der Spitz als Wachhund nicht gefordert ist, ist er auch Fremden gegenüber durchaus freundlich und verspielt und gilt generell als sehr guter Familienhund. Groß- und Mittelspitze sind auch im Hundesport und im Ausdauertraining zu finden. Selbst als Rettungshunde werden einzelne Talente ausgebildet. Häufig sind Spitze recht selbstbewusste Persönlichkeiten.

Großspitze werden innerhalb des VDH – dem zuchtbuchführenden Verein für den Deutschen Spitz – in den Farben Schwarz, Weiß und Braun gezüchtet. Die braune Varietät galt viele Jahre lang als verschollen, bis 2008 durch eine gezielte Verpaarung mit einem großen Mittelspitz erstmals wieder braune Großspitzwelpen geboren wurden. Aufgrund der Situation der großen Spitze gibt es mittlerweile Vereine (u.a. IHV e.V. und VSVR e.V.), die die sogenannte Farbreinzucht aufgehoben haben. Es ist erlaubt und gewünscht, den engen Genpool damit aufzuwerten, dass die Hunde bei passenden Gesundheitswerten auch außerhalb der Farbreinzucht und innerhalb aller Varietäten miteinander verpaart werden.
Im aktualisierten Standard des FCI (der Dachverband des VDH) vom November 2019 sind nun auch bei den schwarzen und braunen Großspitzen weiße Abzeichen erlaubt.

Aus einer Verpaarung zweier schwarzer Großspitze mit weißen Abzeichen wurde bei uns 2019 ein – gewollter – bunter Wurf mit 6 Welpen geboren. 
Eine Hündin mit der Farbe Dark Sable (Wolfssable) müsste die Varietät wechseln, würde man sie im VDH anerkennen lassen. Unsere Hündin mit der Farbe Clear Sable (Creme-Sable) gilt im VDH als „Fehlfarbe“ ohne Zulassung für die Zucht. Dasselbe im B-Wurf: Eine gescheckte Hündin würde keine Zuchtzulassung bekommen, allein wegen der Farbe. Eine wildfarbene Hündin würde zum Wolfsspitz umgeschrieben. 
Es wäre wünschenswert, würde der VDH sich endlich öffnen! Der Bestand des Großspitzes ist viel zu gering, um Tiere aufgrund der Farbe auszuschließen.

Die Widerristhöhe beim Großspitz beginnt bei 40 cm. Spitze haben ein dichtes, üppiges Langstockhaar mit Halskrause bzw. -mähne, das als pflegeleicht gilt. Typische Kennzeichen sind die kleinen Stehohren und die geringelt auf dem Rücken getragene Rute. Der Spitz soll quadratisch gebaut sein, seine möglichst dunklen Augen, mandelförmig. 

Dass der Großspitz mittlerweile auf der Roten Liste steht und akut vom Aussterben bedroht ist, darf nicht wundern! 
So lange der größte Zuchtverein Deutschlands ein Tier aufgrund des Phänotyps (das Aussehen) beurteilt und einteilt, so lange der Genotyp (das, was der Hund genetisch farblich ist und auch vererbt) überhaupt keine Rolle spielt, züchten die meisten Zuchtstätten in der Farbreinzucht und die Zahlen bleiben niedrig. 
Unsere Buntzucht wurde von einer Wolfsspitzzüchterin mit der Wellensittichzucht verglichen, bei der man ja auch nicht wisse, was fällt. Doch, wir wissen, was fallen kann! Dafür gibt es das Wissen um den Farbgentest und die Vererbungslehre. 

Informativer Link zur Situation des Deutschen Großspitzes

An den Anfang scrollen